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dialog Nr. 43, Oktober 2023

10 Jahre Buchknacker. Wir haben Grund zum Feiern! Unsere Online-Plattform Buchknacker, die sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche mit Dyslexie und Legasthenie richtet, wird zehn Jahre alt.

Interview. Die Brüder Luc, Eric und Gilles Bonnard sind seit vielen Jahren Buchknacker-Kunden. Erfahren Sie, wie sehr sie von Buchknacker begeistert sind!

Editorial

Liebe Leserin,
lieber Leser

Die zentrale Aufgabe der SBS ist, gedruckte Bücher in geeigneten Formaten aufzubereiten, damit Menschen mit einer Seh- oder Lesebehinderung ihre Freude am Lesen nicht verlieren. Speziell für Kinder und Jugendliche hat die SBS vor zehn Jahren dafür die Plattform Buchknacker geschaffen. Dort können junge Menschen mit einer Lesebeeinträchtigung wie z. B. Dyslexie Bücher in Form von Hörbüchern oder E-Books beziehen.

Die Brüder Gilles, Eric und Luc Bonnard zählen zu den ersten Buchknacker-Kunden. Im Interview berichten die begeisterten Sportler, wie sie dank Buchknacker die Freude am Lesen entdeckt haben. Ihre Geschichten zeigen, wie wichtig es ist, Kindern und Jugendlichen mit Lesebeeinträchtigungen die Welt der Bücher zu eröffnen.

Ein weiterer Beitrag beleuchtet das 10-jährige Jubiläum der Online-Plattform Buchknacker. Das Angebot entwickelt sich kontinuierlich weiter und umfasst heute über 65'000 Titel. Wir freuen uns, dass immer mehr junge Menschen unsere Online-Bibliothek entdecken und sich dafür begeistern können. Wir danken auch den engagierten Fachpersonen, die Buchknacker bekannt machen und empfehlen. Ohne sie könnten wir unser Zielpublikum nicht erreichen.

Besonders berührend ist ein Einblick in den Alltag unseres Nutzerservices: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzählen von kleinen Kostbarkeiten, die sie in Form von Notizen und Rückmeldungen unserer Kundinnen und Kunden erhalten. Diese persönlichen Geschichten zeigen, wie wichtig die Arbeit der SBS ist und wie sehr unser Angebot geschätzt wird.

Falls Sie jemanden kennen, der vom Angebot der SBS profitieren könnte, empfehlen Sie uns bitte! Die Anmeldung ist einfach, die Auswahl an Büchern und Formaten gross, wie Sie auf Seite ... erkennen können.

Ohne Sie wäre das alles gar nicht möglich! Ihre Spenden sind ein wertvoller Beitrag, um Menschen mit Seh- oder Lesebeeinträchtigungen den Zugang zu Büchern und Geschichten zu ermöglichen. Dank Ihrer grosszügigen Unterstützung können wir unsere Angebote kontinuierlich verbessern und erweitern.

Nun hoffe ich, dass Ihnen der vorliegende dialog gefällt und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.

Herzlich

Ihr Daniel Kunz,
Stv. Geschäftsführer SBS

Buchknacker

10 Jahre Buchknacker

Wir feiern das Lesen!

Die Online-Bibliothek Buchknacker spricht speziell Kinder und Jugendliche mit Dyslexie/Legasthenie, AD(H)S oder einer anderen Lesebeeinträchtigung an. Nun gibt es dieses besondere Angebot der SBS seit zehn Jahren – ein Grund zum Feiern!

Hallo! Kennen Sie mich? Ich bin die Logofigur neben dem Buchknackerschriftzug. Zur Welt bin ich im November 2013 gekommen. Seitdem habe ich schon vielen, vielen Kindern und Jugendlichen dabei geholfen, Bücher zu knacken, Geschichten zu geniessen und die Welt auch lesenderweise zu erkunden.

Wie ist das alles gekommen? Ich bin ein Kind der Digitalisierung. Das Angebot an digitalen Medien in der SBS umfasst seit zehn Jahren nicht nur Hörbücher, sondern auch E-Books. Barrierefreie Hörbücher und E-Books können Menschen mit einer Sehbehinderung die Tür zur Welt der Bücher öffnen. Sie sind auch wichtig für Menschen, denen diese Tür aufgrund einer Legasthenie oder einer ähnlichen Lesebeeinträchtigung bisher verschlossen geblieben ist.

Mein Auftrag ist, Kindern und Jugendlichen, denen das Lesen schwer fällt, positive Erlebnisse mit Geschichten zu schenken – damit sie mehr Spass am Lesen bekommen.

Damit sich junge Menschen bei mir wohlfühlen, ist meine Website farbenfroh gestaltet. Hier treiben meine Buchknackerfreundinnen und -freunde und ich allerlei Schabernack. Bunte Icons erleichtern das Finden bestimmter Bücher in der Online-Bibliothek. Klickt man zum Beispiel auf das Icon mit den Handschellen, bekommt man Bücher mit Detektivgeschichten angezeigt. Ein Klick auf den Raben Antolin zeigt alle Hörbücher und E-Books an, zu denen es ein Antolin-Quiz gibt. Diese sind in vielen Schulklassen sehr beliebt.

Ist das passende Buch gefunden, muss man nur auf Ausleihen und dann auf Öffnen klicken – schon ist das Hörbuch oder das E-Book im Online-Player verfügbar. Der hat viele Zusatzfunktionen, die das Lesen einfacher machen. Hörbücher kann man langsamer oder schneller abspielen. Die Kapitel sind die gleichen wie im gedruckten Buch, man kann also im gedruckten Buch aus der Schulbibliothek mitlesen. Bei den E-Books kann man eine passende Schrift wählen und Grösse, Farbe sowie Zeilenlänge des Textes so ändern, dass alles leichter lesbar wird. Man kann sich auch immer nur eine Zeile anzeigen lassen, um die Ablenkung zu verringern. Und das Beste: Eine freundliche Computerstimme liest die E-Books auf Wunsch vor. Dabei markiert das Programm das jeweils gerade vorgelesene Wort farbig, um das Mitlesen zu erleichtern. Toll, oder?

In meinen zehn Lebensjahren ist viel passiert. Es gibt immer mehr Hörbücher und E-Books zum Ausleihen. Inzwischen sind es mehr als 65'000 Produktionen, davon über 9000 Kinder- und Jugendbücher. Und jede Woche kommen neue hinzu. Seit 2017 dürfen nicht nur Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Dyslexie/Legasthenie, sondern auch Menschen mit AD(H)S oder einer anderen Lesebeeinträchtigung Buchknackerbücher ausleihen.

Technisch entwickelt sich Buchknacker immer weiter. Mussten zum Abspielen zu Beginn noch kostenpflichtige Apps heruntergeladen werden, ist Buchknacker bis zu einem Alter von 18 Jahren inzwischen komplett kostenlos. Seit 2021 sind auch barrierefreie E-Books mit bunten Bildern verfügbar – damit macht das Lesen noch mehr Spass. Und seit 2022 gibt es den neuen Online-Player, auf den ich besonders stolz bin. Mit ihm kann man jetzt nicht nur Hörbücher, sondern auch E-Books direkt online streamen, ganz ohne zusätzliche Apps oder Programme. Natürlich lassen sich die Bücher auch auf ein Tablet, ein Smartphone oder einen Computer herunterladen.

Was mich am meisten freut: Jedes Jahr «knacken» mehr Kinder und Jugendliche Bücher in der Online-Bibliothek und entdecken so Spannendes. Das ist aber nur möglich, da Lehrpersonen, Therapeutinnen und Therapeuten das Angebot kennen und empfehlen. Allen diesen engagierten Fachpersonen bin ich sehr dankbar! Damit immer mehr Menschen vom Buchknackerangebot erfahren, wirbt die SBS in Schulblättern, Lehrermagazinen und direkt an Schulen und Bibliotheken für Buchknacker. Am besten funktioniert das mit einem Wettbewerb. Viele Kinder sind jeweils begeistert dabei. Das ist echt super! So haben sie 2018 ein lustiges neues Gspänli für mich gemalt, das jetzt mit mir durch die Buchknackerwelt tobt. 2020 haben sie mir ihre Lieblingsgeschichten verraten. Einige der tollen Buchtipps waren auch für mich neu und die SBS konnte sie danach für die Buchknackerkundinnen und -kunden produzieren. Ein Gewinn für alle!

Zu meinem zehnten Geburtstag wollte ich mal eine echte Party machen, mit allem, was dazugehört. Da durfte ein leckerer Geburtstagskuchen natürlich nicht fehlen. Zum Glück haben ganz viele Kinder und Jugendliche geholfen und mitgemalt, so dass ich jetzt nicht nur einen, sondern über 7000 Kuchen, Torten und Cupcakes bekommen habe, wow! Ich bin mega beeindruckt: So viele verschiedene Kuchenkreationen, eine schöner als die andere! Schon bei deren Anblick läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ein ganz dickes DANKESCHÖN an alle, die mitgemalt haben! Übrigens: unter buchknacker.ch/wettbewerb könnt ihr die fantastischen Kreationen bestaunen.

Henrike Strehler

SBS-Interview

Buchknacker der ersten Stunde

Im Zug von der Bundeshauptstadt ins idyllische Toffen im Berner Mittelland sortiere ich meine Notizen. Gilles (18), Eric (20) und Luc (22) Bonnard haben sich Zeit für ein Interview genommen. Die drei Brüder sind Kunden der SBS. Die Online-Plattform Buchknacker, die sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche mit Dyslexie/Legasthenie richtet, wurde vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Ebenso lange sind Eric und Luc bereits bei Buchknacker angemeldet. Gilles ist seit acht Jahren dabei. An diesem heissen Sommertag empfangen mich die Brüder im lauschigen Garten ihres Elternhauses. Sie stellen sich gleich selbst vor.

Luc, Eric und Gilles Bonnard
Luc, Eric und Gilles Bonnard

Gilles: Snowboardcross ist meine Leidenschaft. Im Sommer beginne ich eine Lehre als Schreiner EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis). Gerade habe ich das EBA (Eidgenössisches Berufsattest) abgeschlossen. Ich kann mir vorstellen, auch künftig als Schreiner zu arbeiten.

Eric: Ich fahre Skicross. Im Sommer und im Herbst bin ich Ringer. Seit vielen Jahren spiele ich Klarinette, besuche noch das Gymnasium und hatte gestern eine mündliche Maturaprüfung. Mein Ziel ist es, Veterinärmedizin zu studieren.

Luc: Ich habe eine Lehre als Hochbauzeichner gemacht und anschliessend die gestalterische BMS (Berufsmaturitätsschule) abgeschlossen. Eben bin ich von einer sechsmonatigen Velotour nach Marokko zurückgekommen. Ich arbeite als Ski- und Snowboardlehrer und bin Leiter im Skiclub. Ausserdem spiele ich Fussball und trainiere Kickboxen. Aktuell arbeite ich bei meinem Vater als Spengler, bis ich im Sommer meinen Zivildienst in einer Sonderschule absolvieren werde. Ich würde gerne ein Studium in einem gestalterischen Bereich machen, um Grafiker oder Illustrator zu werden.

Ihr seid alle sehr sportlich. Wann sieht man euch an den Olympischen Spielen?

Luc: (lacht) Also Gilles wird man sehen.

Eric: (lacht) Wenn er nicht wieder kaputt geht.

Gilles: Ich habe mir vor eineinhalb Jahren den Oberarm, die Elle und die Speiche beim Snowboarden gebrochen.

Luc: Seit dieser Saison kann Gilles im Europacup fahren.

Gilles: Jetzt noch eine Saison und dann hoffe ich, dass es weiter geht.

Wie kam es dazu, dass ihr bereits kurz nach dem Start von Buchknacker angemeldet wart?

Luc: Unsere Mutter hat das Angebot gefunden. Sie hatte sich über Legasthenie informiert und sich erkundigt was es für Hilfsangebote gibt. Dabei ist sie auf Buchknacker gestossen. Ich habe nie Bücher gelesen, nur Comics. Ich wollte damals nie lesen, hatte aber immer ein grosses Interesse an Geschichten und Büchern. Irgendwann ist unsere Mutter dann mit dieser Alternative gekommen. So habe ich angefangen, die ersten Bücher wie «Harry Potter» oder «Der Herr der Ringe» zu hören. Ohne Buchknacker hätte ich diese Bücher niemals gelesen.

Haben euch auch Logopädinnen und Logopäden oder die Schule auf Buchknacker aufmerksam gemacht?

Eric: Es könnte sein. Ich weiss es aber nicht mehr sicher.

Was gefällt euch an Buchknacker?

Luc: Dass ich einfach Geschichten hören kann. Schon als kleines Kind habe ich gerne Geschichten erzählt bekommen, also schon immer gerne Geschichten gehört. Selbst lesen war halt mühsam. Bei Buchknacker kann ich ganz einfach suchen und die unterschiedlichsten Geschichten finden. Man hat immer sehr viele Bücher zur Auswahl, auch wenn es nicht immer alle gibt, die man gerne lesen würde.

Findet ihr die Auswahl an Büchern bei Buchknacker gut?

Eric: Ja, die Auswahl hat sich mit der Zeit auch erweitert und verändert.

Habt ihr euch schon Bücher von der SBS gewünscht? Als Kunden habt ihr ja die Möglichkeit, euch Bücher zu wünschen, die wir dann übertragen.

Eric: Ja, das habe ich schon gemacht.

Luc: Ich habe einmal eine Buchreihe gehört, mittelalterliche Geschichten, da waren die neuen Bücher immer schon auf dem Markt, aber auf Buchknacker noch nicht online verfügbar. Ich habe der SBS dann E-Mails geschrieben, dass ich die neuen Folgen gerne hören würde und jeweils die Antwort erhalten, dass das Buch gleich aufgesprochen wird.

Der Online-Player von Buchknacker markiert bei E-Books im Text immer das Wort, das gerade gesprochen wird. Ist das eine Hilfe beim Lesen?

Luc: Bei mir war das Problem, dass ich jeden Buchstaben einzeln gelesen habe. Wenn der Text gleichzeitig gesprochen wird, ist das Ganze dann zu schnell. Ich muss den Player sehr langsam einstellen, um mitlesen zu können. Aber grundsätzlich ist es eine Hilfe, wenn das Wort markiert ist.

Eric: Für mich ist dabei ein Problem: wenn ich beim Hören gleichzeitig mitlese und beim Lesen rausfalle, bekomme ich beim Hören grosse Mühe mitzukommen. Das ist dann eher verwirrend als zielführend und wird sehr anstrengend.

Auf welchen Geräten hört ihr Hörbücher?

Luc: Meistens auf dem Mobiltelefon.

Gilles: Ja, Ich auch.

Ist das praktisch in der Bedienung? Gibt es etwas, das besser sein könnte?

Eric: Spontan fällt mir nichts ein, das man besser machen könnte. Meistens funktioniert alles ohne Probleme.

Könnt ihr beschreiben, wie für euch ein Text aussieht?

Luc: Es ist schwierig zu erklären. Ich habe meine Abschlussarbeit für die Matura darüber gemacht. In meinem Projekt habe ich mit dem Buchstaben ›d‹ gearbeitet. Den kann man dreimal drehen, und er wird ein ›p‹, ein ›q‹ oder ein ›b‹. Es gibt also vier Buchstaben, die die gleiche Form haben. Als Kind habe ich diese Buchstaben beim Lesen vertauscht und zum Beispiel aus einem ›b‹ ein ›d‹ gemacht. Ich sehe die einzelnen Buchstaben, und nicht die ganzen Wörter. Wörter wie ›und‹ oder ›die‹ habe ich schon so oft gesehen, dass ich sie mittlerweile wiedererkenne und als Wort lesen kann. Aber bei Namen beispielsweise, die ich noch nie gesehen habe, muss ich jeden Buchstaben einzeln lesen. Beim Schreiben habe ich zum Beispiel auch den Buchstaben ›r‹ auf die falsche Seite schauend geschrieben oder auch Buchstaben einfach weggelassen. Da waren dann unterschiedliche Buchstaben querbeet durcheinander und haben gar keinen Sinn mehr ergeben.

Eric: Bei den meisten Wörtern funktioniert das Lesen bei mir unterdessen. Aber wenn es längere, wissenschaftliche Wörter sind, ist es schon schwierig, das Wort als solches zu sehen und nicht die einzelnen Buchstaben. Zusammengesetzte Wörter sind auch immer sehr mühsam.

Was passiert bei euch, wenn ihr beim Lesen Mühe habt? Ist das eine Blockade oder vielleicht eine Überforderung?

Luc: Eine Blockade trifft es vermutlich am besten. In der ersten Klasse hatte ich noch Freude daran, ein Buch zu lesen und Lesen zu lernen. Als ich gemerkt habe, dass ich mit dem Lesen mehr Schwierigkeiten als andere Menschen habe, einfach weil ich es halt nicht so schnell wie die anderen gelernt habe, habe ich die Lust am Lesen verloren. Ich habe immer wieder die Regeln angeschaut und alles mehrmals wiederholt und ich konnte es trotzdem nicht. So habe ich mit der Zeit eine Abneigung gegen das Lesen entwickelt. Es hat sich eine Blockade entwickelt. Dadurch ist das Lesen natürlich nicht einfacher geworden. Erst in der BMS hat sich das stark geändert. Dort haben wir die Texte anders angeschaut. Es ging um den Inhalt der Texte. Was der Text bedeutet, kann ich herausfinden. Wie man etwas schreibt, ist für mich das Problem. In der BMS hatte ich sogar im Französisch bessere Noten, obwohl vorher gar nichts gegangen ist. Da hat mir das Lernen wieder Spass gemacht, weil ich gemerkt habe, dass es tatsächlich funktionieren kann.

Ist es mit Legasthenie schwierig, Sprachen zu lernen?

Eric: Ja, es sind halt viele neue Wörter, die man erkennen und lernen muss. Die Buchstaben sind ja meist die gleichen, aber die Wörter sind neu. Für mich war das Problem immer, dass ich mich kaum motivieren konnte, weil ich nach zwei, drei Seiten Lesen zu müde war und nicht mehr konnte. Das war frustrierend und hat mich auch nicht dazu gebracht, mehr zu lesen, egal in welcher Sprache.

Mit Zahlen habt ihr keine Probleme?

Eric: Nein, nur bei Buchstaben.

Gilles: Ich hatte zuletzt in einer Matheprüfung eine sechs. Zahlen sind kein Problem.

Ist Buchknacker auch für die Schule hilfreich?

Eric: Ja, das war sehr hilfreich. Ich bin einfach viel zu langsam, wenn ich selbst lesen muss, und es ist dadurch auch sehr schnell ermüdend. Daher habe ich häufig auf die Hörbücher zurückgegriffen und so einfach gehört anstatt gelesen. Ich konnte mir vieles sogar besser merken, wenn ich nebenher noch etwas gemacht habe. Das war sehr gut.

Ich habe gelesen, dass Menschen mit Legasthenie häufig sehr kreativ sind und oft die Fähigkeit haben, das grosse Ganze, Zusammenhänge sehr gut zu erkennen, weil sie nicht zu sehr ins Detail gehen. Wie ist das bei euch?

Eric: Ich muss sagen, ich bin künstlerisch nicht so talentiert. Ich bin eher naturwissenschaftlich und mathematisch begabt.

Luc: Bei mir stimmt das recht gut. Ich bekam in der Schule und im Lehrbetrieb oft die Rückmeldung, dass ich sehr sozial sei, also eine hohe Sozialkompetenz habe, weil ich Zusammenhänge sehe. Ich kann sehr gut andere Menschen spüren und auf sie eingehen. Und kreativ bin ich auch.

Gilles: Als Schreiner habe ich halt meistens vorgegebene Pläne, an die ich mich halten muss. Ab und zu gibt es auch Möbel, die ich selbst gestalten kann. Da mache ich mir gerne sehr viele Gedanken darüber, was ich wie machen könnte.

Ist die Legasthenie bei euch genetisch bedingt?

Eric: Wahrscheinlich schon. Unser Vater hat auch Legasthenie.

Haben Menschen mit Legasthenie ein besseres Gedächtnis, weil sie viel auswendig lernen, um die Leseschwäche zu kompensieren?

Luc: Wenn ich ein Buch lese oder höre, kann ich mir die ganze Geschichte, alle Einzelheiten merken. Es ist eigentlich recht krass. Ich merke das oft. Ich muss eine Geschichte einmal hören und kann sie dann komplett wiedergeben. Ich habe das auch bei Prüfungen gemerkt. Wenn ich ein Buch gelesen oder gehört habe, kann ich eigentlich fast alles wiedergeben.

Ihr leiht nicht nur Romane aus. Ich habe gesehen, dass du, Eric, zuletzt auch wissenschaftliche Bücher ausgeliehen hast. War das für die Schule?

Eric: Ja, die meisten schon.

Ist Buchknacker also sogar für die Matura eine Hilfe?

Eric: Ja, schon.

Habt ihr ein Lieblingsbuch?

Luc: Also bei mir ist es «Harry Potter». Das ist einfach so Kindheit.

Eric: Mir kommt es nicht so darauf an, ich höre querbeet. Ich merke beim Hineinhören meist sehr schnell, ob mir ein Buch passt oder nicht.

Gilles: Meine Lieblingsbücher sind auch die mit Harry Potter. Ich höre sie jeden Abend vor dem Einschlafen.

Habt ihr auch die Harry-Potter-Filme gesehen?

Eric, Gilles und Luc: Ja, ja, aber nicht alle.

Luc: Ich finde, dass die Bücher besser sind als die Filme. Besonders gern habe ich auch eine Krimireihe, die ich nun als Älterer höre: «Bruno, Chef de Police» von Martin Walker. Darin geht es um einen Gendarmen in Frankreich, im Perigord. Die Themen sind sehr divers. Das Buch handelt von Politik, aber auch von seinen Kochkünsten. Es geht um das Leben auf dem Land, wo Bruno immer sehr spezielle kriminologische Fälle zu lösen hat. Mittlerweile gibt es, glaube ich, schon fünfzehn Bücher.

Würdet ihr Buchknacker weiterempfehlen?

Luc: Ja, ich finde das Angebot von Buchknacker sehr cool. Für mich als Kind war es wie eine Tür. Als ich ganz klein war, haben sich die Eltern noch Zeit genommen, mir am Abend aus einem Buch vorzulesen. Aber irgendwann war diese Zeit vorbei. Ich habe dann sehr viele Comics gelesen, weil da halt sehr viele Bilder waren und ich nicht viel Text lesen musste. Die Hörbücher von Buchknacker haben mir dann geholfen, dass ich Geschichten erleben und die Welt der Bücher kennen lernen konnte. Ich lese eigentlich sehr gerne, habe ich gemerkt. Es fällt mir einfach immer noch schwer, und deshalb ist die Motivation nicht immer einfach zu finden. Buchknacker hat meine Freude am Lesen geweckt. Auch die Kreativität, die in vielen Büchern zu spüren ist, wäre mir verschlossen geblieben ohne Buchknacker.

Vielen Dank!
Martin Orgler

Kundenreaktionen

Was wir am liebsten lesen

Zu den liebsten Arbeiten im Nutzerservice der SBS gehört das Sichten der «Zettelis». Täglich erhalten wir mit den Bücherrücksendungen und neuen Bestellungen auch schriftliche Notizen und Kommentare zu den «gelesenen» Werken.

Am berührendsten und schönsten an den «Zettelis» sind für uns im Nutzerservice Worte des Lobes und des Dankes:

«Diese CD hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte mir die Geschichte bildlich vorstellen, denn ich kenne das Appenzell sehr gut, weil ich dort immer beim Grossvater in den Ferien war. Ich freue mich schon auf die nächste Sendung, denn das ist mein einziges Vergnügen, das ich noch habe.»

Das hat uns eine Nutzerin nach der Lektüre des Buches «Die Weberbauern» geschrieben, das 2019 erschienen ist. Ihre Handschrift zeugt von hohem Alter und schlechter Sicht.

Im Laufe der Jahre lernen wir unsere Nutzerinnen und Nutzer auch auf diese Weise immer persönlicher kennen. Wir können verfolgen, wie das Schreiben von Hand einer über 90jährigen Frau immer schwerer fällt. Ob die Nutzerin ihre handgeschriebenen Nachrichten überhaupt noch selber lesen kann? Darum faltet sie den Zettel wohl, damit sie ihre Worte ordentlich auf einer Zeile niederschreiben kann.

«Danke für dieses Buch: Marlo Morgan Traumfänger. Es hat mich berührt, war sehr lehrreich und informativ: Dieser Stil von Büchern gefällt mir. Bitte mehr davon! Die Welt kommt wieder zu mir in die Stube zurück.»

Seit dieser «Zetteli»-Nachricht konnten wir dieser weltoffenen Frau viele neue Bücher aus aller Welt schicken.

Oft beraten wir Personen telefonisch, die sich bei uns anmelden und vorab informieren wollen. Dabei ist es besonders wichtig, dass wir uns genügend Zeit nehmen, unsere zukünftigen Leserinnen und Leser umfassend zur Buchauswahl und zu den empfohlenen Abspielgeräten zu beraten. So bestätigt eine neue Nutzerin:

«Liebes Team, vielen Dank, dass Sie sich für mich mit meinen Spezialwünschen so viel Zeit genommen haben. Das Daisy-Gerät habe ich gestern sogleich bestellt.»

Besonders bewegt hat uns die Nachricht der Tochter einer unserer Nutzerinnen:

«Liebe gute Geister der SBS, herzlichen Dank für die jahrelange Begleitung meiner Mutter. Die Hörbücher waren ihr Lebenselixier und die persönliche SBS-Beratung ein wichtiger Kontakt. Das Abspielgerät sende ich Ihnen als Schenkung zurück – in der Hoffnung, dass es wieder eine dankbare Benutzerin findet.»

Über neun Jahre lang bestellte diese Nutzerin Hörbücher bei uns, vor allem Mundartliteratur und Werke bekannter Schweizer Autorinnen und Autoren.

Diese Rückmeldung und viele andere motivieren, freuen und berühren uns sehr.

Nutzerservice der SBS
Das Team des Nutzerservices der SBS

Herzlichen Dank!
Vero Stehlik

Kundin, Kunde werden

So einfach geht es!

Kennen Sie jemanden oder wollen Sie selbst vom Buchangebot der SBS profitieren?

So einfach können Sie Kundin oder Kunde der SBS werden.

Wer darf bei der SBS ausleihen?

  • Menschen, die blind oder sehbehindert sind
  • Menschen, die aufgrund einer Krankheit oder Behinderung ein Buch nicht halten oder handhaben können (z. B. Parkinson, Rheuma oder MS)
  • Menschen mit einer Lesebeeinträchtigung wie z. B. Dyslexie auf der Online-Plattform Buchknacker.

Wie meldet man sich bei der SBS an?

Mit drei einfachen Schritten:

  • Anmeldeformular ausfüllen
  • Schriftliche Bestätigung einer Fachperson beilegen
  • Anmeldeformular und Bestätigung an die SBS schicken

Was leiht die SBS aus?

Topaktuelle Romane, klassische Literatur, aktuelle Sachbücher, spannende Krimis, viele Zeitschriften und einiges mehr in diversen Formaten:

  • Hörbücher
  • Bücher und Musiknoten in Braille
  • Grossdruckbücher
  • E-Books
  • Hörfilme
  • taktile Kinderbücher
  • Spiele

Sie suchen ein Buch und können es nicht finden? Wir klären für Sie ab, ob dieses bereits in einem barrierefreien Format erhältlich ist oder produzieren das Buch nach Möglichkeit für Sie neu.

Warum hat die SBS so viele zufriedene Kundinnen und Kunden?

Bestellen ist einfach: Aus dem Sortiment der SBS bestellen Sie nach Herzenslust, was und so viele Titel, wie Sie wollen. Sie können telefonisch, per Mail oder Post oder direkt in der Online-Bibliothek bestellen.

Lieferung nach Wunsch: Sie spielen die Bücher direkt aus unserer Online-Bibliothek oder mit der App ab. Oder Sie lassen sich unsere Medien per Post nach Hause liefern.

Individueller Service: Sie entscheiden, ob Sie in unserer Online-Bibliothek stöbern oder lieber eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen.

Immer verfügbar: Hörbücher, E-Books und Hörfilme sind jederzeit verfügbar, ohne Wartezeit.

+ Über 90'000 Medien

+ Lesespass à discrétion

+ Bequem von zu Hause aus bestellen

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.sbs.ch.

Oder rufen Sie uns an unter der Telefonnummer 043 333 32 32.

Wir beraten Sie sehr gerne.

Annemieke van Lambalgen

Buchpatenschaft

Geteiltes Glück ist doppeltes Glück

Liebe Leserin,
lieber Leser

«Ich möchte mit meiner Buchpatenschaft etwas von meinem Glück weitergeben, der Gesellschaft etwas zurückgeben.» Sätze wie diesen höre ich oft im Gespräch mit unseren Buchpatinnen und Buchpaten. Sie wollen ihre eigene Begeisterung fürs Lesen und für Bücher mit Menschen teilen, die blind oder sehbeeinträchtigt, aber ebenso neugierig und begeisterungsfähig sind.

In einer von negativen Nachrichten dominierten Welt ist das unheimlich schön zu hören. Es gibt sie also doch noch, die Anteilnahme und Grosszügigkeit. Nämlich bei den Spenderinnen und Spendern gemeinnütziger Organisationen, so wie Sie es vielleicht auch sind, liebe Leserin, lieber Leser. Sie teilen Ihr Glück, häufig im Stillen, ohne viel Aufhebens, mit jenen, die Ihre Hilfe benötigen und auch sehr schätzen – das kann ich Ihnen versichern!

Unsere Büchergöttis und -gotten sind beste Beispiele für eine unaufgeregte Grosszügigkeit. Sie teilen ihre Leseleidenschaft mit ihren blinden und sehbehinderten Mitmenschen und spenden damit vielen echte Freude.

Wir sind all unseren Buchpatinnen und Buchpaten sehr dankbar für ihr grosses Engagement.

Herzlich,
Othmar Bamert

Verantwortlicher Partnerschaften
Telefon 043 333 32 32 043 333 32 32
E-Mail spenden@sbs.ch

Der Weg zu Ihrer Buchpatenschaft

Schlagen Sie uns Ihr Lieblingsbuch vor oder lassen Sie sich von unseren Vorschlägen auf unserer Website inspirieren. Mit 4000 Franken übernehmen Sie die Produktionskosten eines Buches in Blindenschrift oder als Hörbuch. Sie werden darin, falls gewünscht, namentlich erwähnt.

Weitere Informationen: sbs.ch/buchpatenschaft

Diese Bücher konnten wir dank Patenschaften als Hörbuch oder Braillebuch realisieren

Hörbuch, ermöglicht von Andreas Baumann

Clara Maria Bagus: Vom Mann, der auszog, um den Frühling zu suchen

Traurig und einsam blickt der Mann auf die trübe Landschaft des nicht enden wollenden Winters. Plötzlich setzt sich ein kleiner Vogel auf den Ast eines kargen Baumes, der wie von Zauberhand zu blühen anfängt. Dieses Buch nimmt uns mit auf eine wunderbare Reise, an deren Ende diese Erkenntnis steht: Was das Leben an Schönem für uns bereithält, erfahren wir oft erst, wenn wir die gewohnten Wege verlassen.

Es liest: Ute Hammann

Hörbuch, E-Book, Braille- und Grossdruckbuch, ermöglicht von einer Stiftung

Carol Clements: Besser in Balance

Ohne Angst vor dem Sturz mit beiden Beinen im Leben! Die Tanztherapeutin Carol Clements zeigt in ihrem Buch, wie wir auch im Alter aktiv am Leben teilnehmen und gesund bleiben können. Sie präsentiert einfache Übungen für mehr Sicherheit und Beweglichkeit, die jede und jeder zuhause ohne Trainer oder Therapeutin machen kann.

Es liest: Sabine Trieloff

Hörbuch, ermöglicht von der Stadt Zug

Ueli Kleeb und Caroline Lötscher: CHRIESI, Kirschenkultur rund um Zugersee und Rigi

In diesem Buch erfährt man alles übers «Chriesi»: 600 Jahre Kirschenkultur, 6 Kapitel Wirtschafts-, Gesellschafts- und Kulinarikgeschichte, 45 Chroniken von Kirschdestillerien aus 200 Jahren. Ueli Kleeb hat mit seinen Kolleginnen und Kollegen ein Standardwerk übers «Chriesi» geschaffen, das über das Zugerland hinausstrahlt.

Es lesen: Irina Schönen & Walter Sigi Arnold

Hörbuch, ermöglicht von Heidi Nisslé

Christine Ferrari: Die Safranfrau

Nach einer inspirierenden Reise ins marokkanische Hinterland beschliesst Christine Ferrari, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Heute betreibt sie eine gut gehende Safranfarm, kultiviert das «rote Gold», verbringt den ganzen Tag an der frischen Luft und lebt nachhaltig im Einklang mit der Natur. Ein Roman von einer Frau, die ihren Traum lebt und dabei glücklich ist.

Es liest: Anna Maria Tschopp

Hörbuch, E-Book, Braille- und Grossdruckbuch, ermöglicht von einer Stiftung

Wim Luijpers: Die Heilkraft des Gehens

Das Gehen ist eine der ursprünglichsten Bewegungsformen des Menschen und kann uns körperlich und seelisch heilen. Der Autor hat eine ganzheitliche Methode des Gehens entwickelt, um Rücken- und Gelenkbeschwerden zu lindern, die Füsse zu stärken und uns von Grund auf zu verjüngen. Mit Hilfe vieler praktischer Anleitungen und Fotos zeigt uns Wim Luijpers eine lustvolle Art, gesund zu werden und zu bleiben.

Es liest: Christian Heller

Hörbuch, ermöglicht von Erich Glückler

Susin Nielsen: Adresse unbekannt

Felix findet seine Mutter toll, auch wenn sie oft chaotisch ist. Als sie ihre Miete nicht mehr bezahlen können, ziehen sie in einen alten VW-Bus. Spannend und voller Situationskomik erzählt Susin Nielsen von der brüchigen Sicherheit in unserer Gesellschaft und von Menschen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben.

Es liest: Magdalena Neuhaus

Hörbuch, ermöglicht von Andreas Baumann

Julian Hermsen: Die Frau, die ihre Träume wiederfand

Seit Jahren kämpft die junge Leona gegen Angstgefühle an. Die Begegnung mit einem tibetanischen Mönch lässt sie ihr Leben ganz neu überdenken. Julian Hermsens inspirierende Erzählung basiert auf einer wahren Geschichte. Ein herzöffnender Appell dafür, dem Ruf der inneren Stimme zu vertrauen und unbeirrt den eigenen Weg zu gehen.

Es liest: Dominique Lüdi

5 Fragen an Andreas Baumann, Buchpate

Was motiviert Sie, sich für blinde und sehbehinderte Menschen zu engagieren?

In meinem privaten Umfeld und Berufsalltag treffe ich immer wieder sehbehinderte Menschen, die froh sind um Unterstützung. Ein Onkel von mir ist langsam erblindet und hat sehr darunter gelitten, nicht mehr lesen zu können.

Warum haben Sie sich für eine Buchpatenschaft entschieden?

Eine gute Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht. Ich selbst wäre nie darauf gekommen.

Warum haben Sie sich für diese beiden Bücher entschieden: «Die Frau, die ihre Träume wiederfand» und «Vom Mann, der auszog, um den Frühling zu suchen»?

Es war der Wunsch einer lieben Freundin, die SBS nach ihrem Tod weiterhin zu unterstützen. Eine Buchpatenschaft erschien mir als schöne Möglichkeit, ihr Andenken zu bewahren. Der Gedanke, Bücher zu wählen, die ihr sicher gefallen hätten und einen Bezug zu ihr schaffen, ist sehr tröstlich.

Wie gross ist der Aufwand für das Anmelden einer Buchpatenschaft?

Sehr gering und der Kontakt war immer sehr angenehm. Ich habe mein Anliegen telefonisch geschildert und erläutert, in wessen Namen ich diese Patenschaften übernehmen möchte. Dabei habe ich beschrieben, was für ein Mensch die Verstorbene war und welche Themen ihr wichtig waren. Die SBS hat mir dann eine entsprechende Bücherliste zur Auswahl geschickt.

Was denken Sie über die SBS?

Es ist eine wunderbare Form, sehbehinderte Menschen nachhaltig zu unterstützen.

Herzlichen Dank!
Martin Orgler

Who's Who

Christian Egli – Applikationsentwickler

Christian Egli
Christian Egli

Deine Aufgabe in der SBS?

Ich entwickle Software für unsere Übertragungsspezialistinnen und -spezialisten. Sie hilft, zugängliche Bücher für Seh- und Lesebehinderte zu erstellen – ich bin sozusagen der «Werkzeugmacher» für die Herstellung unserer Produkte.

Deine Motivation, für die SBS zu arbeiten?

Durch die internationale Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken ist die Arbeit sehr spannend und vielseitig.

Welche Eigenschaften schätzt du bei deinen Kollegen am meisten?

Dass sie mir das Vertrauen entgegenbringen, das es braucht, um gemeinsam erfolgreich zu sein.

Und welches ist deine wichtigste Eigenschaft?

Immer alles zu hinterfragen. So entstehen neue Lösungen.

Brauchst du Bücher, um glücklich zu sein?

Nein, aber sie helfen mir dabei.

In welcher Form geniesst du Literatur und wie häufig?

In Form zerfledderter Bücher im Rucksack, die ich während des Pendelns hervornehme und lese.

Welches Buch hat dich besonders geprägt – und warum?

«The Selfish Gene» von Richard Dawkins. Ein tolles Buch, das eine wissenschaftliche Erklärung dafür liefert, warum sich Altruismus lohnen kann.

Welches Buch hast du zuletzt gelesen – und warum?

«Crafting Interpreters» von Robert Nystrom, ein fantastisches Buch mit handgezeichneten Illustrationen, das zeigt, wie man ein Programm schreibt, mit dessen Hilfe man wiederum Programme schreiben kann.

Welches Buch würdest du selbst gerne schreiben?

Es ist zum Glück schon geschrieben und heisst: «Kill It with Fire: Manage Aging Computer Systems».

Du kannst uns drei Bücher ans Herz legen:

«The Wonderful Wizard of Oz» von L. Frank Baum, eine hierzulande viel zu wenig bekannte Geschichte über die Suche nach dem Glück. «On the Road» von Jack Kerouac und «Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins» von Milan Kundera.

Deine Lieblingsbeschäftigung neben der Literatur?

Auf die erste Jurakette kraxeln und Schwyzerörgeli spielen. Nicht immer unbedingt in dieser Reihenfolge.

Dein liebstes Reiseziel?

Überall, wo man mit dem Kanu hinkommt.

Dein nächstes Ziel in der SBS?

Alle Software-Tools, soweit möglich, auf eine gemeinsame Entwicklungsplattform bringen.

Dein Lebensmotto?

Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.

In fünf Sätzen:

Geboren in Kanada. Im Fricktal aufgewachsen inmitten von Kirschbäumen. Studium der Informatik an der ETH. Mit einer Kanadierin verheiratet. Vater von drei schon bald erwachsenen Jugendlichen.

SBS-CD-Buch

Martin Suter: Kurzgeschichten

Martin Suter: Kurzgeschichten

Im November 2023 werden wir bereits das fünfte Hörbuch in unserer Reihe Schweizer Autorinnen und Autoren veröffentlichen. Diesmal hatten wir das Glück, mit Martin Suter Zusammenarbeiten zu können.

Martin Suter wurde 1948 in Zürich geboren. Seine Romane und «Business-Class-Kolumnen» sind auch international sehr erfolgreich. 2023 ist mit «Melody» bereits sein 18. Roman im Diogenes-Verlag erschienen.

Zwei Kurzgeschichten sind im Audio-Buch zu hören: «Alle Jahre wieder – das Kundengeschenk» und «Flüstergeschichte». Mit der Flüstergeschichte können Sie sich auf etwas sehr Besonderes freuen, da sie von Martin Suter selbst gesprochen – und tatsächlich geflüstert – ist.

Die zweite Geschichte, «Alle Jahre wieder – das Kundengeschenk», können Sie im Begleitbüchlein nachlesen. Zudem sorgt ein exklusiver Download-Code dafür, dass Sie die Kurzgeschichten überall und jederzeit geniessen können.

Jedes Jahr verschickt die SBS ein Hörbuch an die Spenderinnen und Spender. Möchten Sie eine der früheren CDs bestellen, gerne verbunden mit einer kleinen Spende?

  • 2015 Franz Hohler: Weihnachtsgeschichten
  • 2016 Charles Lewinsky: Der Teufel in der Weihnachtsnacht
  • 2017 Federica de Cesco: Weihnacht im Flughafen
  • 2018 Arno Camenisch: Kurzgeschichten
  • 2019 Katja Früh: Geschichten aus dem Alltag
  • 2020 Christine Brand: Tod am Napf
  • 2021 Blanca Imboden: Kurzgeschichten
  • 2022 Sunil Mann: Kurzgeschichten

Diese und weitere CDs finden Sie unter den Stichworten «CD-Bücher» oder «Weihnachts-CDs» auf: www.sbs.ch/spenden-unterstuetzen/geschenkideen

Viel Vergnügen beim Hören, und herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

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dialog Nr. 43 Oktober 2023

dialog – das Magazin der SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte

Redaktionsleitung und Produktion: Martin Orgler, sbs.ch
Textredaktion und Beratung: trieloff kommunikation, trieloff.ch
Grafik Design und Layout / Illustrationen: JoosWolfangel, jooswolfangel.ch
Titelbild / weitere Fotos: Matthias Auer, auerfoto.ch; Palma Fiacco, palmafiacco.ch (Foto: Othmar Bamert)

© SBS 2023

Verlag: SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte
Grubenstrasse 12,
CH-8045 Zürich,
Telefon 043 333 32 32 043 333 32 32

www.sbs.ch,
E-Mail: spenden@sbs.ch

Spendenkonto: CH74.0900.0000.8000.1514.1

Der dialog ist für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen auch in geeigneter Form erhältlich. Auskunft über Telefon 043 333 32 32 043 333 32 32 oder nutzerservice@sbs.ch

Aktuelle «dialog»-Ausgabe hören

dialog Nr. 43 (00:23) Start
1 Editorial (02:51) Start
2 10 Jahre Buchknacker (06:36) Start
3 SBS-Interview (13:46) Start
4 Kundenreaktionen (03:20) Start
5 Kundin, Kunde werden (03:09) Start
6 Buchpatenschaft (09:02) Start
7 Who's who. Christian Egli (03:16) Start
8 SBS-CD-Buch (02:42) Start

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Porträt Martin Orgler
Martin Orgler

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